Was verschlägt einen jungen Mann, geboren in Fulda und im Rahmen seiner Ausbildung und Berufstätigkeit durchaus in Deutschland und im Ausland herumgekommen, ausgerechnet nach Elfershausen?
Im Auftrag seines damaligen Arbeitgebers ist August Ullrich 1929 für längere Zeit in Elfershausen tätig. Die Wasserleitung in der Gemeinde wird verlegt und der Bauingenieur August Ullrich übernimmt die Bauleitung vor Ort. Im Rahmen dieses Auftrages ist er häufig in Kontakt mit dem damaligen Bürgermeister der Gemeinde, Franz Georg Pfülb.
August und Maria Ullrich
Dessen Tochter Maria ist gerade aus Amerika in die Heimat zurückgekehrt. August Ullrich ist von ihrem Wesen und Denken derart beeindruckt, dass man sich entschließt zu heiraten.
Beruflich gibt es in der kleinen Gemeinde im Saaletal zu der Zeit keine großen Perspektiven. Einen gewissen Anspruch durfte der umtriebige junge Mann an seine berufliche Karriere haben. War er doch zuvor mehrfach in leitenden Positionen tätig gewesen – u.a. in der österreichischen Hauptstadt Wien. Gleichzeitig wächst in ihm die Idee, ein Bauunternehmen zu gründen.
Das Preis- und Lohngefüge der Region kennt er. Er weiß auch um die besondere Situation der Menschen in und um Elfershausen. Er ist sich durchaus und von Anfang an bewusst, dass ein Unternehmer alleine durch seine Arbeitskraft nichts bewerkstelligen kann. Die Mitarbeit anderer ist der Schlüssel zum Erfolg. Und genau in dieser besonderen Situation im Saaletal bietet sich eine Chance: Der Ertrag der meist kleinen Höfe ist bei weitem nicht ausreichend um eine Familie zu ernähren, daher müssen die Kleinlandwirte der Region sich saisonweise Arbeit suchen. So kann August Ullrich einen Mitarbeiterstamm aufbauen, der das junge Unternehmen nach vorne bringen soll. Gleichzeitig legt er den Grundstein für sein in Zukunft weitreichendes soziales Engagement in der Region: die wirtschaftliche Situation seiner Mitarbeiter aus Elfershausen wird von Anfang an stetig verbessert.